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David Lohmüller: Irak – Eine Reise ins unbekannte Kurdistan
25. Januar 2023 @ 19:30 - 22:00
15€Den Irak bringt man in Europa vor allem mit Krieg und Krisen in Verbindung. Der Freiburger Fotograf David Lohmüller war mehrfach im Norden des Landes unterwegs und zeigt in seiner eindrucksvollen Reportage eine einzigartige Region, die weitaus mehr zu erzählen hat: Großartige Landschaften, pulsierende Städte, bunte Basare, traditionelle Feste und der Alltag der Menschen – Einblicke in eine Region, die kaum jemand kennt. David Lohmüllers Reiseziele sind selten klassische Urlaubsregionen. Er war in Iran und Pakistan unterwegs, reiste durch Bangladesh und mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Syrien und den Libanon nach Ägypten. Doch was hat ihn dazu bewegt, in den Irak zu gehen? Seine bisherigen Erlebnisse machten ihm bewusst wie einseitig unser Bild von muslimisch geprägten Ländern häufig ist. Er wollte den Blick auch darauf lenken, was in der Berichterstattung oft zu kurz kommt: Die Natur, religiöse und kulturelle Vielfalt, Menschen, die lachen, arbeiten, diskutieren und feiern – das Positive.
Und es gab zwei weitere Impulse: Er wollte die Heimat einer Familie kennen lernen, die er im griechischen Flüchtlingslager Idomeni ins Herz geschlossen hatte. Und er wollte mit einem Projekt humanitäre Hilfe in ehemals umkämpften Gebieten leisten.
Ein Taxi bringt ihn im März 2018 von der Türkei in die Autonome Region Kurdistan im Norden des Irak. Seine erste Station ist ein Waisenhaus in der Nähe der Universitätsstadt Dohuk. In der Region leben über 300.000 Binnengeflüchtete, darunter viele Jesiden aus dem Dschabal Sindschar, einem Höhenzug, der 2014 durch ein Massaker der IS-Milizen traurige Berühmtheit erlangt hat. Er erlebt den Alltag der Menschen, nimmt teil an ihren Festen und besucht das größte jesidische Heiligtum Lalesh. Lohmüller reist nach Erbil, Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, und weltbekannt für ihre Zitadelle, laut UNESCO der älteste durchgängig bewohnte Ort der Erde. Er taucht in die bunte Welt der Basare ein, hat eine Audienz beim Parlamentspräsidenten und entdeckt in einer verlassenen Tabakfabrik ein zaghaft aufblühendes Kulturzentrum. Er reist durch karstige Bergregionen, die Talebenen des Tigris und fährt mit dem Fahrrad durch jenen Teil des Landes, den Karl May in einem Roman als das „wilde Kurdistan“ bezeichnete.
Überwältigende Gebirgslandschaften, fantastische Aussichten und die Herzlichkeit der Menschen begleiten ihn auf der gesamten Strecke.
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